Ankern an der Türkisch/Griechischen Küste

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Cetin Sipahi gibt wertvolle Tops zum Anekrn zum in türkischen und griechischen Gewässern.

Im allgemeinen ist es in den türkischen-griechischen Gewässern üblich, beim Ankern mit der Heckleine an Land festzumachen. Durch diese Methode können mehrere Schiffe in einer kleinen Bucht ankern. In der Ägäis tauchen Insel- und Küstenprofile mit einem steilen Abhang ins Meer, deshalb ist ein Ankern mit schwojen nicht möglich (wegen zu großer Wassertiefe).

Der wichtigste Grund aber sind die auflandigen und starken Windböen, die ein Festmachen mit dem Heck an Land erfordern. Nur das an Land festgemachte Schiff ist vor Haverien sicher. Hier sichert also die Heckleine, an Land befestigt, das Schiff und nicht die Ankerkette mit dem Anker, das Heck liegt in der Hauptwindrichtung N-NW (Meltemi).

Der andere gefährliche Wind sind die Fallböen. Besonders morgends kommen diese Winde nicht aus einer bestimmten Richtung, sondern blasen linksdrehend von einer Dauer von ca. 2-3 Stunden.

Folgende Punkte sind beim Ankern zu beachten:

Einlaufen in die Bucht: Achte auf die Küste und das Hinterland (Berge/Täler). Taste den Ankerplatz mit dem Tiefenmesser ab. Beobachte einheimische Schiffe, wie und wo sie festgemacht haben.
Nachdem Du Deinen Ankerplatz ausgesucht hast, fahre zunächst dicht an die Küste rückwärts, entscheide, wo Du festmachen kannst, lege die Länge der Festmacherleine, die Du brauchst , fest, beobachte den Ankergrund und bereite die Heckleine, länger als nötig vor.
Fahre nun mindestens 3 Schiffslängen vorwärts, wirf Deinen Anker mit möglichst viel Kette, während Du rückwärts fährst (Danforth-Anker sind am besten geeignet.).
Laß den Anker eingraben. Maschine Rückwärtsgang. Kette fest.
Fahre weiter, je nach Tiefe und Gegebenheit, so nah wie möglich an die Küste, der Kiel berührt fast den Boden.
Heckleine mit dem Beiboot oder duch einen Schwimmer (Achtung, auf die Seeigel achten!) ausbringen. Heckleine an einem Baum oder einem Felsen befestigen.
Ankerkette und Heckleine eichtholen.

Jetzt kannst Du mit deinem Raki(türkisch) oder einem Ouzo(Griechisch) einen Sundowner genießen.

Vergiß nicht, daß der Bug bei dieser Methode nicht in den Wind stehen darf. Ankere immer mit dem Heck in die Windrichtung.

Noch etwas: Wenn seitliche Windböen Dich am Ankerplatz erwischen hast Du drei Möglichkeiten Dein Schiff zu sichern:

Vom Bug aus eine Seitliche Leine an Land ausbringen.
Heckleine lösen, Schiff seitlich schwojen lassen und den Rest der Kette fieren. Diese Methode erfordert seitlichen Raum.
Sofort Anker einholen, anderen Ankerplatz aufsuchen, oder die Bucht wechseln, eh sei denn der Motor springt nicht an, oder die Segel lassen sich nicht setzen \dots

Cetin Sipahi