Die Crew
Authorin: Mony Riemensperger
Es war im Januar 93, als zwei junge Segler eine bunte Truppe aus Segelfreaks und Segelfrischlingen beisammen hatten und auf der Düsselboot 2 Yachten für Juli auf Martinique charterten. Der Zufall wollte es, daß wir 10 Tage vor Abflug von dem dubiosen Verschwinden des Veranstalters (Austro-Yachting) erfuhren und dem finanziellen Desaster indem er seine Mitarbeiter zurückließ.
(Er segelte auf einer Grand Soleil auf und davon) 2/3 des Reisepreises waren seit Monaten überwiesen und die letzte Rate konnte gerade noch beider Bank zurückbeordert werden.
Was nun ? Einige wollten durch England radeln andere wiederum durch Frankreich paddeln.
Doch was ist das im Gegensatz zu einem Segeltörn ???
Die jungen Skipper Markus und Jörg ruhten keine Minute mehr um ein Schiff zu finden, welche die Truppe davon abhalten sollte sich durch andere Sportgeräte den Urlaub zu verderben.
Es dauerte einige Tage da machte ein befreundeter Vercharterer (Brenneisen, Umkirch) ein tolles Angebot. Zwei Boote in der Hochsaison zum wahren Last-Minute Preis. Kurzerhand waren die Flüge gebucht (Privat organisiert) und statt go West hieß es nun Go East nach Athen.
Eine halbe Stunde nah der Landung in Athen standen wir am Hafenquai von Lavrio und waren begierig an Bord zu kommen.
Nach einer längeren Einweisung war alles erklärt und der eifrige Bootsmann bemerkte, dass sein Onkel einen Schlüssel zum Supermarkt besässe und er könnte uns mit seinem Transporter hinbringen. (Es war Sonntag). Nix wie los zum Shopping also. Es wurde gekauft was nötig ist für einen lustigen Törn: Wein, Bier, Quzo und falls was ausgeht nochmal Wein, Bier, Quzo, ein paar Spagetti und einige Liter Wasser hatten sich auch noch an Bord verirrt was aber niemand auffiel.
Am ersten Abend blieben wir im Heimathafen, gingen anständig essen und testeten die Dorfbar.
Am nächsten Morgen gut ausgeschlafen stachen wir gegen Mittag in See. Von Lavrio ging es nun 11sm zum Cap Sounion wo gegen Abend noch die letzte freie Doppelkoje besetzt werden sollte.
Die See war ruhig das Barometer stand auf 1006 bei nördlichen Windenmit 2-3 Windstärken. Unser erstes gemeinsames Ankermanöver meisterten wir kurz nach 15.00Uhr ohne grössere Verluste und lagen nun unter dem traumhaft gelegenen Poseidontempel am Cap Sounion.
Das Schwesterschiff mit der Crew von Jörg lief nun auch schon ein (es kommt wie der Leser sowiso feststellen wird nie vor uns an) und es wurde ein geselliger Badenachmittag. Gegen Abend hielten wir dann Ausschau nach Jofi und Barbara, welche einen Tag später nachfliegen wollten. (Extrawurscht). Die Spagetti wurden schon aufgesetzt und das Sösslein vorbereitet.
Zeit für einen Sundowner. Und spätestens nach dem 3. Gläschen waren sich alle einig ein schönes Segelboot, griechischer Wein, Blick auf griechische Ruinen in einer romantischen Bucht – wer wollte eigentlichin die Kabirik?
Als noch ein kleiner Rest Spagetti im Topf war kamen Sie angepaddelt, unsere Nachzügler fortan nur noch „das Pärchen“ genannt weil sie zumindest zu Beginn des Törns das einzige Pärchen an Bord waren.
Die Fortsetzung folgt und da die Crew nun vollständig ist wird es Zeit sie mal ordentlich vorzustellen….
Tja, wo beginnt man am Besten mit der Crewvorstellung ??? Na, vielleicht beim Skipper Mecky…
Also, was diesen jungen, dunkelblonden, gutgebauten Mann mit den wunderschönen Augen betrifft, so erzähle ich besser nicht weiter, sonst könnte der Leser oder die Leserin meinen ich sei voreingenommen.
Kommen wir daher nach alphabetischer Reihenfolge zur Anja.
Anja ist Winzertochter aus Bühl !!! Außerdem ist Sie Lehrerin. Sie wußte uns an so manchem Abend durch Ihre unzähligen kleinen Histörchen zu unterhalten. Anja ist Ende zwanzig hat schwarze lange Haare und und ebenso dunkle Augen und besitzt zudem einen ausgesprochen schelmischen Blick.
Barbara nun kam in Begleitung ihres damaligen Lebenszeitabschnittspartners Jofi. (Heute ihr Gatte und Vater ihrer zwei Söhne) Sie ist Anfang zwanzig hat braune Haare und ist Ärztin. Zudem besitzt im Bereich Kochkunst Talent.Was die Crew an so manchem Abenden genießen durfte. (Ab jetzt gab es keine Spagetti mehr)
Gabriele, Krankenschwester von Beruf und Inhaberin des BR Segelscheins führte unser Logbuch. Als Früaufsteherin entzückte sie uns fast jeden Morgen mit einem köstlichen Fühstück. (sehr früh)
Georg Pfefferle, stammend aus einer Uhrmacherfamilie im Münstertal und Diplominformatiker(also eine gute Partie) beteiligte sich gerne, wenn Nachschub in fester und flüssiger Form gekauft wurde. Trotz eingefleischter Bergwanderer fand auch er Gefallen am Segeln.
Jofi kam in Begleitung seiner damaligen Lebensabschnittspartnerin. (Heute Mutter seiner zwei Söhne und Gattin) Jofi ist Mitte Zwanzig, Arzt und zog auch brenzligen Situationen an Bord seine weißen Birkenstock Sandalen nicht aus. Er ist ein ausgezeichneter Hobbykoch und es ist noch heute eine Freude an die vielen leckeren Mahlzeiten zurückzudenken.
Zur Mony (Heute Gattin des Skippers) nun möchte ich nicht alzuviel sagen, weil ich eventuel etwas eingenommen sein könnte. Soviel ich bin Mitte Zwanzig segle gerne und habe den Skipper vor drei Jahren schon mal auf einem 14- tägigen Ostseetörn begleitet, wo ich Ihn „sehr nett“ fand.
Es war auf alle Fälle für diesen Törn sehr gut so viele Mediziner an Bord zu haben…..
Nun jedoch endlich Back to the Story ….
Mony Riemensperger